CO-Melder sind insbesondere in Wohnungen mit Holzöfen, Gasthermen, Durchlauferhitzern oder überhaupt Wohnungen in welchen beispielsweise Heizungen unter Verbrennung von Öl, Gas, Holz oder anderen Kohlenstoffhaltigen Stoffen betrieben werden eine sinnvolle Anschaffung. Sie Sorgen nicht nur für das beruhigende Gefühl möglichst gut auf einen potentiellen Austritt des hochgiftigen und zugleich völlig Geruch- und Geschmacklosen Gases vorbereitet zu sein – sondern können im Ernstfall Leben retten.
Grundvoraussetzung ist jedoch, dass der Installierte Kohlenmonoxidmelder auch wirklich funktioniert – zwar ist es bei allen Modellen möglich einen manuellen Funktionstest durch die Prüftaste durchzuführen, jedoch bekommen wir regelmäßig Anfragen ob man sich nun wirklich darauf verlassen kann, dass der CO-Melder nach einem positiven Ergebnis im Rahmen dieses Funktionstests auch 100%ig funktioniert.
Generell kann dazu gesagt werden, dass auf diese Art der Funktionsprüfung jedenfalls Verlass ist – wir haben diesbezüglich auch noch nichts Gegenteiliges gehört.
Insbesondere qualitativ hochwertige CO-Melder renommierter Hersteller wie beispielsweise Kidde, EiElectronics oder FireAngel (Aufzählung nicht abschließend) werden strengen Prüfkriterien und Anforderungen durch die Produzenten selbst unterworfen bevor diese in den Handel kommen.
Dennoch würden viele Nutzer gerne Ihre CO-Melder unter möglichst realitätsnahen Bedingungen testen um ganz sicher zu gehen, dass der entsprechende CO-Melder auch tatsächlich funktioniert. Während beispielsweise bei Gasmeldern regelmäßig eine Funktionsprüfung mittels Feuerzeuggas als Möglichkeit genannt wird und bei Rauchwarnmeldern die Möglichkeit besteht diese mittels speziellen Testsprays (Prüfaerosol) relativ realitätsnah zu prüfen gibt es für Kohlenmonoxidmelder kein derart einfaches Verfahren.
CO-Melder möglichst realitätsnah testen
Auf einigen Webseiten oder Blogs ist zwar immer wieder zu lesen, dass ein CO-Melder mit Zigarettenrauch getestet werden kann – dies ist prinzipiell richtig, da in Zigarettenrauch auch Kohlenmonoxid auf Grund der unvollständigen Verbrennung des Tabaks enthalten ist.
Das Problem liegt jedoch in der Kohlenmonoxid-Konzentration und den Auslöseschwellen von CO-Meldern.
Wann ein CO-Alarm ausgelöst wird ist demnach einerseits von der CO-Konzentration in der Raumluft und andererseits vom Zeitraum wie lange dieser Wert gemessen wird abhängig – diese Schwellen sind auch in der Europäischen Norm EN50291:2010 vorgegeben:
CO-Konzentration in ppm (Parts per Million) | Alarmauslösung |
30 ppm | Kein Alarm innerhalb von 120 min. |
50 ppm | Alarm nach spätestens 60 – 90 min. |
100 ppm | Alarm nach spätestens 10 – 40 min. |
300 ppm + | Alarm spätestens innerhalb 3 min. |
Wenn nun also der CO-Melder in einem offenen Raum (Zimmer) mittels Zigarettenrauch getestet werden soll ist es einerseits sehr schwer eine entsprechende CO-Konzentration aufzubauen und andererseits auch diese über einen gewissen Zeitraum aufrecht zu erhalten.
Die Herausforderung liegt daher im Aufbau und natürlich der Aufrechterhaltung der Kohlenstoffmonoxid-Konzentration in der Umgebungsluft des CO-Melders.
Umso geringer das Volumen dieses Raumes ist und je einfacher dieser „abgeschlossen“ werden kann, desto einfacher ist dies zu realisieren.
So kann ein CO-Melder einfach getestet werden
Auf Grundlage dieser Fakten haben wir daher eine Möglichkeit erarbeitet um einen CO-Melder unter möglichst realitätsnahmen Umständen testen zu können. Alle für diesen Versuch notwendigen Mittel sind in nahezu jedem Haushalt vorhanden oder können sehr kostengünstig organisiert werden.
Folgende Dinge werden benötigt:
- Frischhaltedose / Multifunktionsdose transparent – Volumen ca. 2L (alternativ ist auch ein transparenter Frischhaltebeutel möglich)
- Räucherstäbchen oder Zigarette
- Feuerzeug oder Streichhölzer
- Kleine feuerfeste Schale (alternativ auch Alufolie)
Wichtig ist natürlich, dass sowohl der CO-Melder selbst als auch die Schale in die Frischhaltedose passen und dann auch noch verschlossen werden kann.
Im hier vorgestellten Versuch ist das „Testobjekt“ der Ei207D CO-Melder (Vorgängermodell des Ei208D) mit dem Abmessungen von ca. 12 x 10,5cm – die verwendete Multifunktionsbox hat die Abmessungen von ca. 15 x 23cm und ein Volumen von 2l was für den Test dieses Modells und auch für die meisten anderen Kohlenmonoxid-Melder völlig ausreichend ist.
Der Test – Schritt für Schritt erklärt
Zunächst müssen alle für den Test relevanten Utensilien in der Frischhaltedose oder alternativ in einem Frischhaltebeutel untergebracht werden. Die meisten CO-Melder verfügen mittlerweile über ein Display auf welchem der aktuelle CO-Wert angezeigt wird – es macht daher also Sinn eine Transparente Dose zu verwenden.
Im Vorliegenden Fall ist der Behälter selbst zwar transparent, der Deckel jedoch nicht, weshalb wir das ganze einfach umgekehrt verwenden. Wir aktivieren also den CO-Melder und platzieren diesen in der Frischhaltebox. Direkt daneben kommt die feuerteste Schale.
Nun schneiden wir ein kleines Stück von einem Räucherstäbchen ab, hier wird wirklich nicht viel benötigt, also ein 1-2cm großes Stück ist völlig ausreichend. Dieses Stückchen wird nun angezündet – sobald es zu glühen beginnt kann es direkt in die bereits in die Box gelegte Schale gelegt werden. Abschließend muss die Frischhaltedose nur noch verschlossen werden – Bei CO-Meldern mit Display wird nun bereits nach relativ kurzer Zeit das Display aktiviert und der aktuelle Wert angezeigt – jedoch noch kein Alarm ausgelöst.
Dies liegt an den bereits erwähnten Alarmschwellen – der CO-Alarm wird in Abhängigkeit der Kohlenmonoxid-Konzentration und Dauer der Einwirkung in der Umgebungsluft ausgelöst. Auf Grund des sehr geringen Volumens der Frischhaltebox wird es jedoch nicht sehr lange dauern bis der Alarm ertönt. Nachdem der Alarm ausgelöst wurde ist der Test auch schon wieder beendet. Der CO-Melder wird nun wieder aus der Box genommen – jedoch Vorsicht der Alarm läuft noch eine Weile weiter, also am besten den Melder kurzzeitig deaktivieren. Je nach Modell kann dies durch Entnahme der Batterien, Entfernung des Montagesockels oder durch die Stummschalte-Funktion erfolgen.
Es ist zu beachten, dass die empfindlichen Sensoren von CO-Meldern im Laufe der Zeit unter anderem durch Verschmutzung ungenauer werden, weshalb von den Herstellern auch eine maximale Nutzungsdauer, die je nach Modell bei bis zu 10 Jahren liegt, angegeben wird.
Äußere Einflüsse wie Feuchtigkeit oder Rauch (z.B. Raucherwohnung oder Test mit Räucherstäbchen) können die Verschmutzung natürlich, wenn vermutlich auch nur in geringem Umfang, beeinflussen.